Schule, Pädagogik und Autorität mit dem dreckigen Bade ausschütten

Angeregt durch den Beitrag von Gunnar Kaiser „Schule und Menschenbild“ würde ich gerne erneut auf die um sich greifende Mode der Antipädagogik und Antiautorität die Aufmerksamkeit hinlenken. Lieber Gunnar, ich schätze Deine Beiträge sehr, doch in der Frage der Pädagogik verrennst Du Dich in einen affektiven Trend der Schul- und Pädagogikfrustrierten. Es würde mich freuen, wenn Du gerade diesen Punkt für sich reflektierst.

Das um sich greifende Prinzip der Badewanne

Ein Beispiel mit der Natur und dem Menschen: Der Grund für den Überhang des pessimistischen Blickes an dieser Stelle ist der gleiche, warum sehr vielen (vielleicht den meisten) Menschen lediglich der Naturschutz wichtig ist und sie die Tiere über die Menschen stellen – weil sie ein negatives, pessimistisches und frustriertes Menschenbild haben. Sie sind nicht fähig über die menschliche Freiheit und die sich darin öffnenden Abgründe hinaus zu sehen und zu verstehen, dass genau dieser Prozess die Freiheit ausmacht. Das Starren auf die negativen Auswirkungen menschlicher Freiheit und die Bequemlichkeit, Faulheit und Angst in Bezug auf die Nöte und Beispiele geistig-humaner Entwicklung betoniert den Menschen als eine Missgeburt, die die Natur und vor allem die transhumanistische Technik möglichst schnell erdrücken, auslöschen soll. Der unbewusste oder auch bewusste Menschen- und demnach Selbsthass ist so alltäglich, dass er als solcher gar nicht auffällt. Die einzige Lösung für diejenigen, die den Menschen nicht auslöschen wollen, entsteht meist in dem romantischen Streben nach dem ‚Früher‘ – man solle ‚zurück zur Natur‘ gehen. So als ob sie den Menschen in irgendeinem Sinne veredeln sollte. Alles, was der Mensch an Kultur geschaffen hat, ist schlecht, bösartig und übel! Diesen alten Gedanken dachte schon Rousseau und beging den gleichen Fehler des Starrens auf das pessimistische Menschenbild. Wir sollten also nicht zurück zur Natur, sondern vorwärts zu einem Menschenbild, welches den Menschen NICHT auf seine negativen Freiheitsauswirkungen reduziert und subtil (oder nicht) hasserfüllt ihn entweder auslöschen oder zurück in die Natur stampfen will. Dort soll dann – in der naiv naturalistischen Vorstellung – von sich aus alles besser werden. ‚Mutter Natur‘ wird den Menschen erziehen, seine Freiheit braucht er nicht, da er eh nur Unfug damit anstellt. Und genau an dieser Stelle ist die Verbindung mit transhumanistischen Idealen erstaunlich ähnlich (siehe das hier: https://sozialekunst.eu/2021/07/20/bildung/). Der Mensch und seine geistige Entwicklung werden hier also mit dem dreckigen Wasser seiner negativen Freiheitsauswirkungen aus dem Bade geschüttet.

Ein Beispiel mit der Schule, Pädagogik und Autorität: Nach genau dem gleichen Prinzip der Badewanne schüttet man sehr gerne die Ideen der Schule, der Pädagogik und der Autorität mit dem dreckigen Wasser ihres Missbrauchs und ihrer Instrumentalisierung für wirtschaftlich-politische Zwecke aus. Das pessimistische, frustrierte Bild des Erwachsenen (Autorität), seiner Ideen (Pädagogik) und seiner Organisationen (Schule) breitet sich aus als eine Unmöglichkeit einer anderen Interpretation des desaströsen gesellschaftlichen Zustandes. Nur weil die Autorität unserer Erfahrung nach meist missbrauchend ist, die Pädagogik erfahrungsgemäß weitgehend nach dem bevormundenden Gießkannenprinzip funktioniert und das Schulsystem vor allem für die Reproduktion der Ungleichheiten, Legitimation des Meritokratie-Märchens, Förderung des Untertanengeistes und Verteilung auf dem Arbeitsmark da ist, sind wir nicht gewillt auch nur anzunehmen, dass dahinter durchaus vor allem gute Prinzipien stehen, die bis zu ihrer Unkenntnis für wirtschaftlich-ideologischen Zweck verzerrt werden. Die Idee einer Bildungsorganisation namens Schule, die Methoden und Inhalte einer reflektierten und entwicklungsmäßig sinnvollen Förderung von Kindern und Jugendlichen namens Pädagogik und die stützende Wirkung einer reflektierten durch sich selbst wirkenden warmherzigen Autorität aufgrund der gebildeten Persönlichkeit werden mit dem dreckigen Wasser ihrer negativen Verzerrungen aus dem Bade geschüttet.

Ein Beispiel mit der Religion: Dazu hatte ich eine ganze Weile her eine wunderbare Diskussion, die sich über mehrere Tage (mit Unterbrechungen) erstreckte, bei der ein Jugendlicher meinte ein Satanist zu sein. Nach der Diskussion mit mir ist ihm aufgegangen, dass er eigentlich nur gegen die missbrauchende, nichtssagende Kirche ist und die Religion an sich eigentlich eine durchaus natürliche Angelegenheit eines jeden Menschen darstellt. Nach ein paar Tagen kam er mit einem Thor-Hammer an und hatte seinen Drudenfuß abgelegt. Und nein, wir hatten nicht über die germanische Religion gesprochen (falls mir jemand eine ‚germanische Agitation‘ unterstellen will). So auch hier. Die grundsätzliche Suche nach Antworten jenseits materialistischer Ideologie wird mit dem dreckigen Wasser kirchlicher Manipulation, Bevormundung und Unterdrückung aus dem Bade geschüttet.

In der Art funktioniert das Prinzip des mit dem Bade Ausschüttens. Ich gehe im Folgenden auf den Beitrag von Gunnar Kaiser ein und fasse ihn vorerst zusammen.

3 Probleme durch das institutionalisierte Schulsystem (Gunnar Kaiser):

  • monopolisiertes Lernen
    • Kinder gehören in die Schule
    • Kinder lernen in der Schule und nur in der Schule (Lernen ohne Schule ist wertlos / derartiger Mensch ist wertlos)
  • der Beschulte ist seines eigenen Bildungsweges enteignet worden
    • aus dem ‚heimlichen Lehrplan‘ folgt:
      • Kinder sind keine kompletten Menschen, müssen also reifen
      • Sie sind nicht von Beginn an passend für die Gesellschaft und müssen passend gemacht werden
      • Teilnahme am Leben ist nur nach einer Schulung durch Erwachsene möglich
      • Die Erwachsenen müssen eine Autorität durch die Institution Schule sein
      • Lehrer hat die Rolle des Moralisten, er entscheidet über Bildung und Unbildung und die Rolle des Therapeuten, der in das Innenleben der Schüler eingreift, um dort Werte zu vermitteln
      • Bevormundung durch den Lehrer, der weiß, was das Beste für die Schüler ist = Beraubung des Bildungsweges und der Befreiung des Menschen
  • Begriff von Bildung ist seines Inhalts entleert worden
    • Bildung ist quantitative messbare und abfragbare Ware / Produkt (Kompetenz)

Die Richtigstellung (Gunnar Kaiser):

  • wirkliche Bildung ist dagegen eine freie, selbstbestimmte Tätigkeit, die nicht durch Unterweisung erfolgt und am wenigsten eine Manipulation bedarf. Sie kann also, ohne jedes Zutun, nur durch das bloße Dabeisein, außerhalb der Schule stattfinden.
  • Kinder sind ab der Geburt vollwertige Mitglieder der Gesellschaft

Meine Einwände

Wie bereits oben angedeutet, schüttet Gunnar hier die durchaus wichtigen und guten Inhalte menschlicher Förderung mit dem dreckigen Wasser der durchaus bestehenden (massiven!) Problematik im (Un)Bildungssystem aus. Wo treffen seine Aussagen auf die kritische Betrachtung bildungswissenschaftlicher Realität? Wo hat Gunnar also Recht?

  • Die Monopolisierung des Lernens durch den Staat ist tatsächlich ein Unding. Der Staat sollte sich mit Rechtsfragen befassen, aber nicht die Bildung diktieren. Die Bildungfragen sollten sich innerhalb freier Träger (auch ohne wirtschaftlicher Beeinflussung!) und ihrer Kooperation bewegen.
  • Der in den Aussagen indirekt mitschwingender Schulzwang ist ebenfalls ein Unding! Die Entscheidung für die Bildungsart und den Bildungsweg der Kinder sollten die Eltern haben.
  • Die schulische Reproduktionsfunktion angepasster Bürger ist auch von mir aufs schärfste zu verurteilen. Der Mensch muss für die Zukunft und für seine freie Entfaltung gebildet werden und nicht für die Gegenwart und für die zweckgerichteten Vorstellungen wirtschafts-ideologisch gesteuerter Politiker.
  • Autorität, die lediglich durch eine institutionell-hierarchische Position, rohe Macht oder entsprechende Schicht und familiäre Vorgeschichte verliehen wird und nichts mit der realen Persönlichkeit zu tun hat, ist natürlich keine erstrebenswerte Ausrichtung, sondern ein überholtes Aushängeschild kleingeistiger nach Macht strebender Menschen.
  • Eine undifferenzierte und altersübergreifende und grundsätzliche Bevormundung, die wie ein Panzer über die jungen Menschen drüber fährt, ist ebenfalls völlig zu Recht zu verurteilen.
  • Der Begriff und vor allem die institutionelle Realität von Bildung ist tatsächlich vollkommen entleert worden. Der Kompetenzdiskurs hat die gesamte Bildungsidee verzweckt und aus der humankapitalistischen Denke heraus auf passende Beine der Verwertung gestellt. Es geht dabei nicht um Bildung, sondern um die Allokation (Verteilung) messbarer Produktionskräfte, die man (noch) Mensch bezeichnet, auf dem Arbeitsmarkt.

So weit so gut, doch wo geht Gunnar seiner vermutlichen verständlichen Frust nach und schüttet wichtige, für die menschliche Entwicklung nötige Inhalte mit dem Bade des dreckigen Bildungsmissbrauchs aus? Wo hat Gunnar Unrecht?

  • Die Ansicht, dass Kinder kleine Erwachsene sind und entsprechend keiner Reifung bedürfen ist noch älter als Rousseaus Ideen der ‚bösen Kultur‘. Gerade Rousseau – als sogenannter Erschaffer der Kindheitsphase als eigenständigen zu schützenden Phase – sorgte dafür, dass das Kind sich entsprechend geschützt entwickeln kann, bevor es durch die Gesellschaft in irgendeinem Sinne eingenommen wird. Kinder sind selbstverständlich vollwertige Menschen, doch ganz gewiss sind sie
    • NICHT komplett als Menschen (da der Mensch in Entwicklung begriffen und kein Fertigprodukt ist). Sogar ein Erwachsener ist nicht komplett. Er kann lediglich in seiner Menschwerdung fortgeschritten sein oder in einer Infantilität verbleiben und nur körperlich älter werden (was meistens leider zutrifft). Eine Idee des „kompletten Menschen“ ist ein Kind materialistischer Ideologie. Sie ist eine Gleichstellung mit dem Tier, denn das Tier kommt in seinen Anlagen tatsächlich beinahe komplett bei der Geburt heraus. Innerhalb der für menschliche Entwicklung unvorstellbar kurzen Zeit entfaltet es seine gesamten Anlagen, Instinkte und Fähigkeiten und ist in seiner Spezialisierung (!) mehr oder weniger perfekt. Der Mensch dagegen kann keine derartig perfekte Spezialisierung vorweisen. Er entwickelt aber eine für das Tier ebenfalls unvorstellbare Freiheit in Handlungsmöglichkeiten und vor allem (!) geistiger Entwicklung. Sein Bewusstsein wird zum Selbstbewusstsein und es emanzipiert sich von der unmittelbar zweckgeleiteten natürlichen Umgebung. Der Reifeprozess des Menschen ist eine Tatsache, die eine sehr große Bedeutung hat. Die Frage ist nur, wie man diesen Reifeprozess unterstützen kann. Ein Kind IST also kein kompletter Mensch und muss reifen.
    • Ein Kind bzw. ein Neugeborenes ist das egozentrischste Wesen, welches man sich vorstellen kann. Das liegt daran, dass es noch gar nicht wirklich zwischen Ich und Welt unterscheiden kann. Dieser Prozess geschieht erst allmählich und ist verbunden mit verschiedenen Dissonanzen. Es ist also eine ganz natürliche Egozentrik für eine bestimmte Entwicklungsphase vorhanden, die selbstverständlich nicht moralisch zu verurteilen ist. Das Soziale ist also nicht einfach nur irgendwie angeboren, wie bei einem Tier, sondern es muss durch turbulente Prozesse errungen werden oder eben nicht. Deswegen wirkt so manche Erziehung so, dass sie immer mehr die natürliche Egozentrik des Kindes fördert und das Kind nur wenig sozial empfänglich macht. Die Passung zur Gesellschaft ist also sehr differenziert zu betrachten! Einerseits geht es keineswegs um eine staatliche Reproduktion von Untertanen, andererseits geht es durchaus um die Förderung sozialer Einsichten und Qualitäten des Kindes, die sich nicht einfach als Selbstläufer entfalten (bei einem Kind mehr, beim anderen weniger). Ein Kind muss also in seinen sozialen Qualitäten für das gesellschaftliche Leben gefördert werden.
    • Ja, die Erwachsenen spielen eine ganz zentrale Rolle für ein Kind! Denn ein Erwachsener ist ein lebendiges (kein theoretisches) Beispiel für einen sich (zumindest potenziell) weiter entwickelten Menschen. Die Teilnahme am Leben kann natürlich auch ohne irgendeiner Förderung durch Erwachsene stattfinden, doch diesem Leben werden dann einige entscheidende Aspekte des Lebens fehlen. Das Aufschauen zu einem Erwachsenen eröffnet dem Kind also erst die Dimension seiner Entwicklungsmöglichkeit und gibt ihm Sicherheit. Nur weil wir als Erwachsene meist in unserer Entwicklungsbemühung versagt haben und lauter Negativbeispiele bilden, schütten wir das Bild des Erwachsenen an sich mit seinen negativen Qualitäten aus! Ein Kind braucht die Erwachsenen für das Erleben der praktischen Entwicklungsweite seines eigenen Wesens.
    • Eine Autorität, die lediglich durch die Institution, Schicht, Vermögen, familiäre Geschichte etc. verliehen wird oder eine Autorität, die nur rohe Macht durch Charisma oder Gewalt ausspielt, hat nichts mit einer Autorität zu tun, die durch eine reflektierte, liebevolle und gebildete Persönlichkeit von sich aus als eine Autorität wirkt. Solch eine Autorität fördert in Kindern die Ideale einer erwachsenen Entwicklungshöhe. Nur weil wir solche Autoritäten kaum haben und die, die wir haben auf die beschriebenen negativen Faktoren bauen, bedeutet es nicht, dass eine Autorität per se schlecht ist. Erwachsene können den jungen Menschen wohl keine guten und realen Autoritäten bieten, so greifen die Kinder zu den schillernden Helden in den Medien und verbinden sich subtil mit ihren Idealen und Inhalten (die meist übrigens transhumanistischer Natur sind). Ein Kind braucht echte liebevolle Autoritäten, die in den Kindern das Streben nach greifbaren und menschengerechten Idealen wecken.
    • Ein Lehrer, also ein pädagogisch tätiger Erwachsener wirkt natürlich bis in das Innerste des Kindes hinein. Dies kann positiv wie negativ geschehen. Und natürlich ist ein (guter) Lehrer auch ein Therapeut, der die Probleme des Kindes versteht und entsprechende ‚Gesundung‘ (am besten in einem Tandem mit den Eltern) unterstützt. Ansonsten ist es ein schlechter Lehrer, der lediglich irgendwelche Inhalte eintrichtern will. Und was genau ist schlecht an der Moral? Denn man muss nicht ein Moralist sein, um moralische Werte anzuregen, die für das soziale Leben essenziell sind. Man sieht hier also wieder eine Art allergischer Reaktion, diesmal auf schlechte Erfahrungen mit schlechten Lehrern (die leider bei Weitem überwiegen). Durch die vorigen zwei Punkte sollte klar sein, dass ein lehrender Erwachsener (Lehrer) durchaus mehr weiß und mehr kann als ein Kind. Nichts daran ist abwertend oder automatisch bevormundend. Wenn das Kind dadurch Orientierung und auch an einigen Stellen Grenzen und Reibung bekommt, kann es daran das Eigene im Kontext des Sozialen entwickeln. Ein Kind braucht Erwachsene, die den Bedarf menschengerechter Entwicklung überblicken und so die Individualität fördern können, dass sie sich mit dem sozialen Kontext reiben kann und auch Grenzen erlebt.

Fazit

Die Bildung ist also nicht selbstbestimmt und frei, da sie erst aus der Unterbrechung des eher tierischen Reiz-Reaktions-Musters entsteht. Sie entsteht also vor allem aus der Irritation im Sozialen und nicht in dem Flow des eigenen Triebs, der Gelüste nach diesen und jenen Inhalten oder diesen und jenen Umständen. Das Urteilsvermögen eines Kindes muss nun mal in der Auseinandersetzung mit der Welt reifen und Erfahrungen sammeln. Die sich darauf aufbauende Selbst- und Weltreflexion bildet erst nach und nach ein halbwegs gehaltvolles Urteilsvermögen. Das dazugehörige abstrakte Denken entsteht erst in der Zeit der anfänglichen Jugend und wird nicht per Geburt mitgegeben. Es ist also recht absurd von einem selbstbestimmten Lernen bei Kindern zu reden und nein, es bedeutet nicht automatisch Bevormundung, eine erdrückende institutionelle Autorität und Missbrauch. Das Selbstbestimmte und Freie, welches dann auch mit selbstreflektierter Substanz angereichert ist, kann sich nur im entsprechenden Alter entwickeln, wenn es zuvor in der Auseinandersetzung mit gebildeten Erwachsenen gelebt hat. „Ohne jedes Zutun, durch das bloße Dabeisein“ kann sich vor allem Egozentrik weiter verhärten und sich im erwachsenen Alter verschleiern.

Die Schule ist dabei lediglich eine Organisation, die die Begleitung der Kinder strukturiert. Sie ist nicht schlecht und nicht gut, sie ist lediglich eine Form, die man entweder mit guten oder schlechten Inhalten und Strukturen füllen kann.

Ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft ist vor allem derjenige, der nicht nur die eigene Selbstbestimmung und Lust kennt, sondern auch klare und sinnvolle Grenzen erlebt hat, um daraus ein soziales Verständnis und soziale Qualitäten zu entwickeln. Nicht im Sinne eines Richard David Prechts als ein dankbarer Untertan eines wohlwollenden Staates oder als ein Schwätzer über Solidarität und Verantwortung bei propagandistischen Impffragen, sondern im Sinne eines in sich wahrhaften individuell-sozialen Menschen.

Wie man bei unvoreingenommener Betrachtung sehen kann, ist der ganze antipädagogische, antiautoritäre und antischulische Trend, bei dem die Kinder schlauer und besser sind als die Erwachsenen, auf allergischen Reaktionen gegenüber schlechten Erfahrungen gebaut. Für erwachsene Menschen wäre es aber angebracht, ihre allergischen Reaktionen aus mehr oder weniger traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten, um danach differenzierter in die Welt zu blicken, anstatt affektiv alles von sich zu weisen, was mit den traumatischen Erfahrungen zu tun hatte. Kinder brauchen Erwachsene und nicht die aufgeladene Verantwortung für die eigene Bildung!

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